Wie Symptome mit Antihistaminika gelindert werden können
Eine Allergie ist eine überschiessende Abwehrreaktion des Immunsystems gegen meist harmlose Stoffe wie Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel und weitere.
Es gibt verschiedene Arten von Allergien mit unterschiedlichen Symptomen. Für Allergiker werden nicht nur die Jahreszeiten Frühling und Sommer zur Qual, sondern gewisse Allergien können zu jeder Jahreszeit oder auch ganzjährig auftreten.
Es gibt verschiedene Medikamente und Wirkstoffe, welche bei Allergien eingesetzt werden können.
Lesen Sie weiter um zu verstehen, welche Symptome zu welcher Allergie gehören und welche Medikamente bei Allergien eingesetzt werden können.
Kommt der Körper zum ersten Mal mit einem allergieauslösenden Stoff (Allergen) in Kontakt, registriert er diesen als Fremdkörper und bildet Abwehrstoffe (Antikörper) dagegen. Bei diesem ersten Kontakt kommt es noch nicht zu einer allergischen Reaktion, der Körper bereitet sich zunächst nur auf den Fremdkörper vor. Sobald es zu einem zweiten Kontakt mit dem Fremdkörper kommt, reagieren die bereits gebildeten Antikörper mit dem Stoff. Der Botenstoff Histamin wird freigesetzt, der dann die allergischen Symptome auslöst. Eine Allergie ist also eine Reaktion des Immunsystems.
Die allergischen Symptome können mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt werden, wobei verschiedene Wirkstoffgruppen zum Einsatz kommen:
Antihistaminika | blockieren die Histaminwirkung schnell, helfen gegen Juckreiz, Hautausschlag, Schwellungen, Niesattacken und Nasenlaufen. |
Kortison | wirkt entzündungshemmend und effektiv, meist als Inhalation, Nasenspray oder Augentropfen angewendet. |
Mastzellstabilisatoren | behindern die Histaminausschüttung. Die Wirkung tritt erst nach einigen Tagen auf. |
Lassen Sie sich durch eine medizinische oder pharmazeutische Fachperson beraten, welches Medikament für Sie geeignet ist.
OP = Originale Packungsgrösse
Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten und lesen Sie die Packungsbeilage.
Hier sehen Sie, wo mögliche Allergie Symptome auftreten können:
Eine Pollenallergie wird durch den Kontakt mit bestimmten Eiweissverbindungen in Pollen verursacht, sobald diese mit den Schleimhäuten in Berührung kommen.
Dabei können folgende Symptome des Heuschnupfens auftreten:
Ein Arzt sollte dringend aufgesucht werden, wenn zusätzlich Atembeschwerden auftreten.
Bei einer Pollenallergie reagiert der Körper auf bestimmte Eiweisse der Pollen von Bäumen, Sträuchern und Gräsern, die durch die Luft in Kontakt mit den Schleimhäuten der Nase, Mund oder Ohren gelangen. Die Eiweisse werden vom Körper als Eindringlinge registriert, weshalb es zu einer allergischen Reaktion kommt. Da die Pollenbelastung im Frühling und Sommer sehr stark ist, tritt Heuschnupfen meistens in diesen Jahreszeiten auf. Je nachdem auf welche Pollen man eine Allergie entwickelt, kann diese auch im Herbst auftreten.
Der Pollenflugkalender zeigt die Pollenbelastung in den einzelnen Monaten:
Ausserdem ist die Pollenbelastung in der Stadt am Abend am stärksten, auf dem Land frühmorgens. Bei Regen ist die Pollenbelastung am geringsten.
Pollenallergien treten vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf. Nur selten sind Vorschulkinder (unter drei Jahren) davon betroffen. Es kann sein, dass die Pollenallergie auch erst im Erwachsenenalter auftritt. Bei einem Teil der Patienten heilt sie im Verlauf des Lebens wieder ab.
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Bei der Nesselsucht, auch Nesselfieber genannt, handelt es sich um eine Hauterkrankung die durch unterschiedliche Auslöser entstehen kann. Dabei lösen verschiedene Allergien auf der Haut Reaktionen aus.
Typische Symptome dafür sind:
Ein Arzt sollte dringend aufgesucht werden, wenn plötzliche Atemnot auftritt.
Die Nesselsucht ist eine Hauterkrankung, welche durch verschiedene Auslöser verursacht werden kann. Als Auslöser kommen Unverträglichkeiten, akute oder chronische Infektionen, äussere Reize wie Kälte, Hitze oder Druck sowie Autoimmunreaktionen in Frage. Die Nesselsucht kann auch als Symptom einer Allergie auftreten, beispielsweiser einer Pollen-, Lebensmittel- oder Medikamentenallergie. Die Ermittlung der Ursache gestaltet sich oft schwierig und sollte durch eine medizinische Fachperson erfolgen.
Werden bestimmte Zellen des Immunsystems (Mastzellen) gereizt, schütten diese unter anderem den Botenstoff Histamin aus. Histamin löst eine Entzündung aus und verursacht einen juckenden, geröteten Hautausschlag. Die Reaktionen auf der Haut sind nicht ansteckend. Es wird unter anderem zwischen akuter und chronischer Nesselsucht unterschieden. Wenn die Symptome weniger als 6 Wochen andauern, spricht man von akuter Nesselsucht. Dauern sie länger als 6 Wochen an, wird die Nesselsucht chronisch.
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Eine allergische Bindehautentzündung entsteht, sobald die Augenschleimhaut mit einem Allergen in Kontakt kommt. Sie tritt auch als Folge einer Pollenallergie, Hausstaubmilbenallergie, Tierhaarallergie oder weiteren Allergien auf.
Symptome einer allergischen Bindehautentzündung sind beispielsweise:
Kommt die Augenschleimhaut mit einem Allergen in Kontakt, wird eine Überempfindlichkeitsreaktion ausgelöst. Oft tritt die allergische Bindehautentzündung bei Heuschnupfen auf, wobei dann von einer saisonalen allergischen Bindehautentzündung die Rede ist. Allerdings kann die allergische Bindehautentzündung auch ganzjährig durch Hausstaubmilben, Tierhaare, Kosmetika und weitere Allergene auftreten.
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Wenn Sehstörungen oder Schmerzen auftreten sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Allergischer Schnupfen entsteht, sobald die Nasenschleimhaut mit einem Allergen aus der Luft in Kontakt kommt und dort eine Entzündung entsteht. Allergischer Schnupfen tritt als Folge einer Pollenallergie, Hausstaubmilbenallergie, Tierhaarallergie und weiteren Allergien auf.
Typische Symptome von allergischem Schnupfen sind:
Allergischer Schnupfen entsteht durch eine Überreaktion des Immunsystems auf ein bestimmtes Allergene. Solche Allergene sind häufig Pollen, Hausstaubmilben, Tierschuppen oder Schimmelpilzsporen. Allergischer Schnupfen kann entweder saisonal oder auch das ganze Jahr hinüber auftreten. Der saisonale allergische Schnupfen wird häufig durch Pollen verursacht und tritt deshalb nur dann auf, wenn diese in der Luft sind. Besteht der allergische Schnupfen unabhängig der Jahreszeiten (persistierende Form genannt), sind oft Hausstaubmilben, Tierallergene oder Schimmelpilzsporen die Ursache.
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Eine Hausstaubmilbenallergie entsteht, wenn der eiweisshaltige Kot von Milben mit den Schleimhäuten in Kontakt kommt.
Folgende Symptome können dabei entstehen:
Die Hausstaubmilbenallergie wird nicht durch gewöhnlichen Hausstaub oder durch die Milben selbst ausgelöst, sondern durch den eiweisshaltigen Kot dieser winzigen Spinnentierchen. Gelangen die Kotbällchen in die Atemwege, können sie Allergien auslösen. Bei der Hausstaubmilbenallergie handelt es sich um eine Allergie, die während des ganzen Jahres auftritt. Die Milben ernähren sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen. Am wohlsten fühlen sich die Milben in Matratzen, Bettzeug, in Teppichen, Stoffsofas aber auch in Plüschtierchen. Ausserdem lieben sie ein feuchtes und warmes Klima.
Eine Kontaktallergie entsteht durch eine Überreaktion der Haut auf bestimmte Stoffe. Die Symptome einer Kontaktallergie treten in der Regel lokal beschränkt dort auf.
Folgende Symptome können auftreten:
Bei einer Kontaktallergie reagiert die Haut auf verschiedene Stoffe wie zum Beispiel Duft- und Aromastoffe in Kosmetika und Pflegeprodukten, Nickel, Haarfärbemittel, Reinigungsmittel, diverse Konservierungsmittel und vieles mehr. Im Gegensatz zu den meisten anderen Allergien, treten bei einer Kontaktallergie die Symptome in der Regel lokal beschränkt auf, an der Stelle an welcher die Haut mit der allergieauslösenden Substanz in Kontakt kam.
Bei einer Nahrungsmittelallergie (umgangssprachlich Lebensmittelallergie) reagiert das Immunsystem auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch.
Typische Symptome sind:
Ein Arzt sollte dringend aufgesucht werden, wenn nach der Einnahme eines Nahrungsmittels Symptome wie Herzrasen, Schwindel- und Schwächegefühl, Verwirrung und Angstgefühle auftreten oder es gar zu einem Kollaps kommt.
Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit kann ein Nahrungsbestandteil (z.B. Lactose, Fructose, Histamin) nicht vom Körper aufgenommen oder verdaut werden. Eine Unverträglichkeit macht sich unter anderem durch Völlegefühl, Blähungen, Magenschmerzen, Durchfall, aber auch durch Hautausschläge und Juckreiz bemerkbar.
Bei einer Lebensmittelallergie hingegen reagiert das Immunsystem meist direkt nach der Einnahme auf das Nahrungsmittel. Typische Auslöser einer Lebensmittelallergie sind: Fisch, Erdnüsse und andere Nussorten, Kuhmilch, Hühnereier, Soja und Weizen. Da bei einer Nahrungsmittelallergie heftige Reaktionen auftreten können – in seltenen Fällen sogar Schockreaktionen – ist es wichtig immer abzuklären, welche Spuren in Produkten enthalten sind.
Eine Tierhaarallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe, die im Speichel, den Tränen oder den Fäkalien von Tieren enthalten sind.
Folgende Symptome können dabei auftreten:
Bei einer Tierhaarallergie reagiert das Immunsystem auf die Stoffe die sich im Speichel, in den Haarschuppen, in der Tränenflüssigkeit oder im Kot von Tieren befinden. Zu den häufigsten Tierallergien zählen Allergien gegen Katze und Hunde.
Eine Insektengiftallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf das Gift oder den Speichel von Insekten (z.B. Bienen, Wespen, Hornissen oder Hummeln).
Folgende Symptome können auftreten:
In schweren Fällen können Symptome wie starke Übelkeit, Erbrechen und schwere Atemnot auftreten. Aber auch ein Kreislaufkollaps oder ein allergischer Schock können auftreten. Wenn dies der Fall sein sollte, sollten Sie umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Präventiv ist es wichtig, immer ein Notfallset dabei zu haben.
Mehr zum Thema allergischer Schock finden Sie unter «Was Sie sonst noch wissen müssen».
Bei einer Insektengiftallergie reagiert das Immunsystem auf das Gift oder den Speichel von Insekten, welches durch einen Insektenstich in den Körper gelangt. Typische Insekten können Bienen, Wespen, Hornissen oder Hummeln sein.
Eine Medikamentenallergie ist eine Reaktion auf eine Substanz in einem Arzneimittel, wie beispielsweise der Wirkstoff, ein Hilfsstoff oder Fremdeiweisse. Die Reaktion kann entweder innerhalb weniger Minuten oder Stunden nach der Einnahme des Medikaments auftreten oder erst nach einigen Tagen oder Wochen. Die Symptome unterscheiden sich dabei. Wichtig zu wissen: Nicht jede Reaktion auf ein Medikament ist eine Allergie, häufig handelt es sich um Überempfindlichkeitsreaktionen.
Bei einer sofortigen Reaktion:
Bei einer späteren Reaktion:
Bei einer Medikamentenallergie reagiert das Immunsystem auf einen Stoff der in einem Medikament enthalten ist. Dazu gehören zum Beispiel der Wirkstoff, Hilfsstoffe oder Fremdeiweisse. Zu den häufigsten Auslösern gehören Schmerzmittel oder Antibiotika. Um allergische Reaktionen zu vermeiden ist es wichtig nach einer Reaktion abzuklären, ob der Wirkstoff oder ein Hilfsstoff verantwortlich war oder ob es sich um eine Nebenwirkung handelt. Denn nur bei einem Sechstel der Reaktionen handelt es sich um Allergien. Am häufigsten treten Reaktionen nach der Einnahme von Antibiotika oder Schmerzmittel als Nebenwirkungen auf.
Auch Pseudoallergien können durch Medikamente ausgelöst werden. Mehr dazu finden Sie unter «Was Sie sonst noch wissen müssen».
Bei einer Schimmelpilzallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Pilzsporen, die sich in der Luft befinden.
Symptome einer Schimmelpilzallergie sind:
Schimmelpilzsporen gelangen durch offene Fenster und Türen ins Haus und können dort fast alle Materialien befallen. In Innenräumen entwickeln sich Schimmelpilze häufig dort, wo Materialien feucht sind sowie bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Deshalb findet man die Pilzsporen meistens an feuchten Wänden oder in Luftbefeuchtern, Matratzen und Mülleimern.
In sehr seltenen Fällen kann eine Allergie eine Schockreaktion (anaphylaktischer Schock) verursachen. Darunter versteht man eine Sofortreaktion des Körpers, die wenige Minuten nach dem Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff eintritt und lebensbedrohlich sein kann. Betroffene benötigen sofort medizinische Betreuung.
Wie erkenne ich eine Schockreaktion
Wenn Sie nach dem Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff folgende starke Reaktionen feststellen:
Stadium 1 | Juckreiz, Ausschlag, gerötete Augen, Schwellung der Lider und Lippen |
Stadium 2 | Übelkeit, Schwindel, Heiserkeit, Herzklopfen, leichte Atemnot |
Stadium 3 | Erbrechen, Schwellung im Rachen, schwere Atemnot, Kollaps |
Stadium 4 | Atemstillstand, Herz-/Kreislauf-Stillstand |
Nach der Diagnose werden individuelle, auf den Patienten zugeschnittene Notfallsets von einem Arzt zusammengestellt. In ein Notfallset gehören Antihistamin- und Kortisonpräparate. Besteht die Gefahr von schweren allergischen Reaktionen, kann der Arzt zudem eine adrenalinfertigspritze empfehlen. In manchen Fällen ist zudem ein Asthmaspray sinnvoll.
Eine Kreuzallergie kann auftreten, wenn die Eiweisse zweier Stoffe ähnliche Strukturen aufweisen. Meistens handelt es sich um eine Nahrungsmittelallergie, die auf eine Pollen- oder Latexallergie zurückzuführen ist. Kreuzreaktionen treten vor allem bei Baumpollenallergikern auf. Das bekannteste Beispiel ist das Birkenpollen-Nusskern-Syndrom, bei dem ein Birkenpollenallergiker auf den Verzehr eines Apfels allergisch reagiert.
Basisallergie | oftmals Kreuzallergie mit |
---|---|
Birken-, Hasel- und Erlenpollen | Mandel, Haselnuss, Walnuss, Apfel, Birne, Aprikose, Kirsche, Pfirsich, Kiwi, Karotte, Sellerie, Soja, Erdnuss |
Beifusspollen | Sellerie, Karotte, Fenchel, Sonnenblumenkerne, Gewürze wie z. B. Anis, Dill, Koriander, Kümmel, Paprika, Senf, Petersilie, Kamille, Trauben |
Gräser- und Getreidepollen | Mehl, Kleie, Tomate, Hülsenfrüchte |
Hausstaubmilben | Meeresfrüchte, Insekten als Nahrungsmittel |
Latex | Avocado, Banane, Kiwi, Kastanie |
Eine Pseudoallergie kann die gleichen Symptome wie eine Allergie haben, ist aber keine allergische Reaktion. Das liegt daran, dass im Gegensatz zu einer Allergie keine Antikörper gebildet werden, weshalb das Immunsystem hier auch keine Rolle spielt. Es ist vielmehr eine Unverträglichkeit auf Stoffe, die solche Reaktionen auslösen können.
Die Symptome können plötzlich auftretender Juckreiz, Urtikaria, Schwellungen oder Kollaps sein.
Da im Blut keine Antikörper nachweisbar sind, ist es schwierig, eine Diagnose oder die Ursache zu finden.
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